Dass der alte Kaiser Franz Joseph Neuerungen grundsätzlich skeptisch gegenüber stand, ist hinlänglich bekannt. Diverse, z.T. liebenswerte Episoden mit dem Telefon, Auto oder einer elektrischen Türklingel beispielsweise, scheinen das zu belegen. Franz Joseph dürfte dem Fortschritt in Kunst und Wissenschaft allerdings nicht grundsätzlich so ablehnend gegenüber gestanden haben, wie heute gerne kolportiert wird. So gehörten (Kurz)besuche in diversen Museen und Ausstellungen nicht nur zum reinen Pflichtprogramm des Kaisers und diverse Vorführungen technischer Errungenschaften konnten durchaus das Interesse des alten Herrn wecken.
Im Jahr 1915 beispielsweise ließ sich der Kaiser "phonografieren", für einen guten Zweck übrigens, um durch den Verkauf von besprochenen Schellackplatten den Rentenfonds für Witwen und Waisen zu vergrößern. Das Unternehmen allerdings brachte nicht den gewünschten Erfolg, die Tonträger verkauften sich nur sehr schleppend.
Eine zweite Aufnahme stammt aus dem Jahr 1903, die Stimme wurde auf einem Walzenphonographen aufgezeichnet und ist nur schwer zu verstehen. Franz Joseph rühmt dabei die Möglichkeiten der neuen Technik.